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Darmmikrobiom verbessern oder ich mach mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt
Ginge es beim Lied unserer lieber Pippi Langstrumpf aus dem Jahre 1969 über das Darmmikrobiom, wäre es zur damaliger Zeit recht sensationsverdächtig!
Denn, wie die aktuelle Forschung zweifellos belegen kann, ist es tatsächlich möglich, die Bakteriengemeinschaft in unserem Darm aktiv zu gestalten.
Weiterhin steht es außer Frage, dass ein vielfältiges, positiv gewichtetes Darmmikrobiom von entscheidender Bedeutung für unsere Gesundheit und Wohlbefinden ist!
Denn, es erfühlt zahlreiche schützende, stoffwechselanregende, nährende und immunologische AUFGABEN wie:
- Instandhaltung der Darmbarriere
- Abwehr und Bekämpfung von Krankheitserreger
- Entwicklung, Stimulation und Aufrechterhaltung des Immunsystem
- Entgiftung von Fremdstoffen
- Vitamin-Versorgung
- Herstellung von Hormonen
- Unterstützung der Verdauung
- Förderung der Darmbewegungen, fachmännisch Peristaltik genannt
- Gewährleistung der Wirksamkeit der Medikamente und medikamentösen Therapien etc.
Deshalb sind die nachhaltige Optimierung und anschließende kontinuierliche Pflege unseres Darmmikrobioms so unglaublich wichtig, da sie – wie Du siehst - weitreichende Auswirkungen sowohl auf die körperliche Gesundheit als auch auf unser emotionales Wohlbefinden haben kann und hat.
Äußerst interessant sind in diesem Zusammenhang die verschiedenen Methoden, welche eine gezielte Manipulation der Bakterienzusammensetzung im Darm ermöglichen.
Eine Möglichkeit, das Darmmikrobiom positiv zu beeinflussen, ist die FÄKALE MIKROBIOTA-TRANSPLANTATION, abgekürzt FMT.
Dabei handelt es sich um die Übertragung des gesunden Spenderstuhls in den Darm eines leidenden Empfängers mittels Nasensonde, Einlauf, Koloskopie oder auch oral in Kapselform.
Die Methode ist nicht neu - bereits im 4. Jahrhundert beschreiben chinesische Medizin-Lehrbücher die orale Aufnahme von menschlichem Stuhl als erfolgreich zum Beispiel bei Behandlung schwerer Vergiftungen.
Das Verfahren nannte man damals „gelbe Suppe“ oder "goldener Sirup“.
Die heutigen Wissenschaftler halten diesen Ansatz für vielversprechend, obwohl die ausgelösten Veränderungen noch nicht genau verstanden und an dem Therapie-Vorgang weiter gefeilt werden muss.
Eine weitere Methode zur Modifizierung der Darmmikrobiom funktioniert per Gabe von probiotischen Zubereitungen.
Darunter versteht man MIKROKULTURENPRÄPARATE aus der Apotheke, welche lebende, säure-tolerante Mikroorganismen - wie Bakterien und Hefen - enthalten und durch die gezielte Zufuhr versuchen ein Ungleichgewicht des Mikrobioms auszugleichen.
Solche Mikroorganismen müssen besonders widerstandsfähig gegenüber Magen- und Gallensäuren sein, denn, mit der Nahrung aufgenommen, beginnen sie ihre Reise durch den Magen und den Dünndarm, um schließlich lebens- und teilungsfähig den Dickdarm zu erreichen!
Erst dort angekommen wirken sie positiv auf die aktuelle Darmbesiedelung und helfen somit das gewünschte Gleichgewicht des Darmmikrobioms zu etablieren - soweit die Theorie.
Viel zu häufig funktioniert das allerdings nicht. Das Misserfolg kann verschiedene Gründe haben, denn solch ein Präparat muss:
- mehr als 50 Mikrokulturenstämme enthalten (die meisten Mittel am Markt enthalten jedoch weniger als 10 Stämme),
- mindestens 20 Milliarden lebensfähige Bakterien zur täglicher Einnahme liefern (viele Präparaten liefern ledigich wenige hundert Millionen je Kapsel),
- feuchtigkeitsabweisend verpackt sein, am besten in einen Alu-Alu-Blister, um die Bakterien am Leben zu erhalten (viele Hersteller verzichten jedoch aus Kostengründen darauf),
- über eine gute, seriose wissenschaftliche Studie verfügen, die die Kriterien der Bundesbehörden oder europäischen Behörden entspricht (solche gibt es bislang kaum bis gar nicht),
- über einen längeren Zeitraum eingenommen werden (und oft verschwindet der erreichte Effekt mit Beendigung der Therapie).
Gegenwärtig sind die meisten Mikrokulturenpräparate aus Drogerien und Apotheken leider nur ein schönes Werbeversprechen.
Der mit Abstand verlässlichste Weg zu einem gesunden und vielfältigen Darmmikrobiom kommt ohne aufwendige Therapien aus und setzt stattdessen auf eine gezielte VERÄNDERUN DER ERNÄHRUNG und der Lebensweise. Klingt erstmal ziemlich trivial ...
Doch mit etwas Disziplin und Enthusiasmus darf man sich hier auf tolle, nachhaltige Veränderungen freuen!
Eine durchdachte, auf konsequente Neugewichtung der Darmflora ausgerichtete, stufenweise Ernährungsumstellung (auch Mikrobiom-Diät genannt) vermag:
- den strapazierten Darm zu beruhigen,
- den Nährboden für die Ansiedelung nützlicher Bakterien zu erschaffen,
- das Mikrobiom im Ganzen neu zu gewichten,
- einen günstigen Bakterienverhältniss nachhaltig zu etablieren,
- den Mikrobiom auf Dauer leistungsfähig zu erhalten.
Es gibt völlig überschaubare Schritt-für-Schritt-Programme, die mikrobielle Neugewichtung der Darmflora auf natürlichem Wege ermöglichen - ohne Heißhunger, Fressflash oder Verdauungsstörungen. Auch für Frust, Abgeschlagenheit oder trägen Stoffwechsel ist dabei kein Platz.
Zugegeben, man muss nach Vorgaben kochen, vielleicht ein paar neue Gewürze ausprobieren oder unbekannte Geschmäcker entdecken, aber sonst sind solche Konzepte in der Regel ganz entspannt gestaltet und definitiv für jeden zu schaffen.
Ein solches Programm, dass ich selbst durchlaufen habe, findest Du HIER.
Veröffentlicht am 16.10.2023 von Natalia Bulatova-Baum
gepr. Präventologin®, Schöpferin der BODY2MAGIC-Methode
Quellen und weiterführende Links:
Ausführliches Artikel zum Thema "Mikrobiotatransplantation"
Das sagt die Verbraucherzentrale zu gängigen Mikrokulturenpräparaten
Umfangreicher Probiotika-Ratgeber & -Vergleich von stern.de
Bücher zu Darm und Gesundheit von Michaela Axt-Gadermann
Lebendige Nahrugsmittel und hochwertige Supplements von fairment
Darmflora-Test von Biomes